Fact Box
Republik Moldau (Moldawien)
Unabhängigkeit | 27. August 1991 (von der Sowjetunion) | |
Hauptstadt | Chișinău | |
Amtssprache | Moldauisch, (=Rumänisch/Amtssprache), Russisch, Ukrainisch, Sprachen der Minderheiten | |
Staatsform | Parlamentarische Republik | |
Staatsoberhaupt | Präsident Nicolae Timofti | |
Regierungschef | Vlad Filat | |
Fläche | 33.843 km² (inkl. Transnistrien) | |
Einwohnerzahl | 3.560.000 (1. Jänner 2011)[2] | |
Rang im Human Development Index | 111 (vgl.: Österreich: 19) | |
Durchschnittliche Lebenserwartung | 69,3 Jahre (vgl.: Ö: 80,9 Jahre) | |
Pro-Kopf-Einkommen | 3.058,- $ (vgl.: Ö: 35.719,- $) |
Illegale Einreise(-versuche) von Moldawiern nach Österreich
2011 | 2010 | 2009 | |
Aufgegriffene Schlepper | 3 | 4 | |
Aufgegriffene Geschleppte | 37 | 80 | |
Sonst. angehaltene ohne legale Reisedokumente | 181 | 182 | |
Gesamt angehaltene/ausgewiesene Personen ohne legale Reisedokumente | 221 | 266 | 384 |
Anträge auf Niederlassung und Aufenthalt (Stand: Mai 2012)
Erstanträge: 38
Verlängerungsanträge: 155
Zweckänderungsanträge: 3
Sibylle Hamann: Saubere Dienste – Ein Report
Wir holen uns bezahltes Personal zu Hilfe, Babysitter, Pflegerinnen, Putzfrauen. Menschen, die uns physisch notwendige Arbeitsschritte abnehmen, und einen Teil der emotionalen Nähe, die wir selbst nicht mehr zustande bringen: die neuen Dienstboten. Wir tun es heimlich, und wir genieren uns dafür. Aber wir können Lebenslügen pflegen, die uns ans Herz gewachsen sind, obwohl sie längst nicht mehr aufrechtzuerhalten sind. Diese Dienste werden zumeist im privaten Halbdunkel der Familien geleistet, doch gibt es keinen Grund, sie deshalb zum Geheimnis zu erklären. Wer sind diese „Dienstleisterinnen“, denen wir unsere Schlüssel anvertrauen, woher kommen sie, wie leben sie? Ihre Bedeutung muss ans grelle Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden und einen Platz in der gesellschaftspolitischen Debatte bekommen. Denn erst dann können jene Menschen, die sie leisten, mit Respekt und Anerkennnung rechnen. Die Journalistin Sibylle Hamann startete einen Selbstversuch und ging unter falscher Identität putzen. In ihrem spannenden Report beleuchtet sie schonungslos die schmutzigen Geheimnisse einer Branche voller Lügen und Scham, ohne die unsere Gesellschaft nicht bestehen kann.
Sibylle Hamann studierte Politikwissenschaften in Wien, Berlin und Peking. 1990–1995 war sie im Auslandsressort der Tageszeitung „Kurier“ tätig, 1995–2007 als Redakteurin beim Wochenmagazin „profil“. Ihre Recherchen führten sie auf ausgedehnte Reisen nach Afrika, Japan und in die USA sowie in Krisengebiete in Ost und West. 1999/2000 und 2004 berichtete sie als Korrespondentin in New York. Für ihre investigativen Reportagen wurde sie vielfach ausgezeichnet: Journalistin des Jahres im Bereich Außenpolitik (2006), Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus an der Universität Wien (2006), Medienlöwin (2007), Preis des EU-Jahrs gegen Armut und Ausgrenzung (2010), Concordia-Preis für Menschenrechte (2010), MiA-Award (2011). Sibylle Hamann ist Kolumnistin bei der Tageszeitung “Die Presse, regelmäßige Autorin für die Wochenzeitung “Falter” und Chefredakteurin von „Liga. Zeitschrift für Menschenrechte“. Sie ist Lektorin an der Fachhochschule für Journalismus in Wien, Buchautorin, Moderatorin und Vortragende sowie (zusammen mit Eva Linsinger) Autorin von „Weißbuch Frauen/Schwarzbuch Männer“ (ausgezeichnet als das beste Wissenschaftsbuch des Jahres 2009).